zurück

Männer Landespokal Thüringen

ZFC Meuselwitz vs. FC CZ Jena
1 : 0

ZIPSE HAUT CARL ZEISS JENA RAUS


Finale: Zipse ist dabei! Am Samstag, dem 22.03.2025, konnte unsere Mannschaft das schier Unmögliche wahrmachen und den Pokalsieger der letzten Jahre aus dem Wettbewerb werfen. Durch ein Traumtor von René Eckardt kurz nach Wiederanpfiff und einer vor allem in der zweiten Hälfte starken Leistung, aber auch mit dem viel zitierten Glück des Tüchtigen, zog unser ZFC nach dem 1:0-Sieg nicht unverdient auch in das diesjährige Pokalfinale ein, wo die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold am 24. Mai auf den FC An der Fahner Höhe treffen.

Man weiß gar nicht, wie man es so richtig in Worte fassen soll. So groß ist diesmal die Freude bei der gesamten ZFC-Familie. Es sollte diesmal anders werden. Allen Kritikern zum Trotz wollte unsere Mannschaft endlich den Bock umstoßen und den FC Carl Zeiss Jena endlich mal wieder besiegen. So entwickelte sich ein Spiel, zwar ohne große Torraumszenen, aber trotzdem gut anzusehen. Die 2088 Zuschauer, darunter erwartungsgemäß eine Vielzahl aus Jena, sahen die Gäste mit dem aktiveren Beginn, allerdings ohne zwingende Aktionen. Immer wieder wurde Elias Löder gesucht, der ja bekanntlich in der Vergangenheit schon oft unserer Hintermannschaft das Leben schwer gemacht hatte. Doch diesmal stand unsere Abwehr recht gut und ließ vorerst nichts zu. Auch Zipse wollte sich nicht verstecken und so probierte es nach 15 Minuten Tim Kießling mal mit einem Distanzschuss, doch der stellte den Gäste-Keeper Marius Liesegang vor keine Probleme. Wenige Minuten später versuchte es auf der anderen Seite Elias Löder mit einem Abschluss aus der Bedrängnis, aber auch der war nicht wirklich gefährlich (22‘). Jena versuchte zwar, das Spiel an sich zu reißen, doch unsere Mannschaft störte erfolgreich. Nach gut einer halben Stunde gab es nochmal einen Distanzschuss von Elias Löder, den aber Zipse-Keeper Lukas Sedlak locker aufnehmen konnte (31‘). So etwas wie die beste Möglichkeit, wenn man sie so nennen will, hatten die Gäste kurz vor der Halbzeitpause. Ein Freistoß von Alexander Prokopenko aus gut 30 Metern wurde aber von Lukas Sedlak per Faustabwehr entschärft. So ging es mit dem 0:0 in die Pause.

Ja, es gab skeptische Gesichter auf beiden Seiten bei den Pausengesprächen. Zipse hatte den Gästen Paroli geboten und war mit der Strategie, das Hauptaugenmerk auf die Defensive zu richten, ganz gut gefahren.

Unsere Mannschaft kam etwas besser aus der Kabine und übernahm die Initiative. Trainer Georg-Martin Leopold hatte gewechselt und Routinier René Eckardt für Christoph Pauling gebracht. Nach 48 Minuten gab es die erste gute Möglichkeit für unseren ZFC. Nach einem Eckball hatten die Gäste kurz die Orientierung verloren, konnten aber gerade noch den Ball aus der Gefahrenzone schlagen. Zipse blieb dran und nur zwei Zeigerumdrehungen später gab es die Szene des Spiels. René Eckardt, dem einige immer noch nachsagen: Er könnte gegen seinen Ex-Club nicht alles geben, da sein Herz immer noch an den Kernbergen ist, bekam unfreiwillig von Sören-Kurt Reddemann den Ball zugespielt, nahm Maß und hämmerte das Leder aus gut 23 Metern unhaltbar in den Winkel (50‘). Mit diesem Traumtor schoss unser Ecki nicht nur seinen Ex-Verein in das Tal der Tränen, sondern es sollte auch dem letzten Kritiker gezeigt haben, wie wichtig er immer noch für unsere Mannschaft ist. Die Gäste waren nun angenockt und das machte sie gefährlich. Ich will ehrlich sein, ich hätte mir das Tor etwas später gewünscht, aber das kann man sich nicht aussuchen. Jena würde natürlich jetzt alles in die Waagschale werfen, um wieder zurückzukommen. Elias Löder versuchte es nur eine Minute nach der Zipsendorfer Führung, hatte sich jedoch den Ball etwas zu weit vorgelegt. Aber auch Zipse blieb dran. In der 58. Spielminute übersah der Schiedsrichter ein Handspiel im Jenaer Strafraum und verwehrte unserer Mannschaft somit einen Elfmeter. Es war die beste Zipsendorfer Phase im Spiel und die Führung war auch mittlerweile verdient. Nach 67 Minuten wollten die Gäste einen Elfmeter. Ted-Jonathan Tattermusch kam bei einem Zweikampf zu Fall, doch zu wenig für Schiedsrichter Marko Wartmann, und so blieb auch hier der Pfiff aus. Ein Zipsendorfer Eckball hätte fast das 2:0 gebracht. Bei einem Abwehrversuch lenkte Ted-Jonathan Tattermusch mit seinem Oberschenkel das Leder auf die eigene Querlatte (72‘). Doch auch die Gäste sollten noch ihre hundertprozentigen Torchancen bekommen. Nach einem Fehler im Mittelfeld war Ted-Jonathan Tattermusch durch, lief allein auf Lukas Sedlak zu, jagte die Kugel aber weit über die Anzeigetafel (77‘). Das war schon Riesendusel für unsere Mannschaft. Die Gäste ließen nicht locker und wurden stärker. Jedoch hatte unser ZFC nach 82 Minuten die Chance zur Vorentscheidung. René Eckardt verzog bedauerlicherweise nach einem Doppelpass mit Florian Hansch knapp, und so blieb es spannend bis zum Schluss. Denn eine Riesengelegenheit hatten die Gäste noch. Elias Löder, der eigentlich bislang gegen Zipse immer getroffen hatte, war durch, scheiterte aber am stark parierenden Zipse-Keeper Lukas Sedlak (84‘). Ja, es war schon auch etwas Glück am Ende dabei, doch das muss man sich auch bekanntlich erarbeiten. Es blieb beim 1:0 und unser ZFC steht im Pokalfinale.

Fazit: Endlich konnte unsere Mannschaft den großen FC Carl Zeiss Jena aus dem Pokal werfen. Mit einer vor allem in der zweiten Hälfte starken Leistung war dieser Sieg sogar verdient. Klasse Tor von unserem Ecki, der damit seinem Ex-Verein den Stecker gezogen hat. Jetzt heißt es in der Liga weiterhin Punkte sammeln und zum Tag der Amateure alles geben, um zum dritten Mal den Landespokal zu holen.

Stimmen zum Spiel 

Volkan Uluc (Trainer Jena): Natürlich habe ich mir das heute im ersten Spiel ergebnistechnisch anders vorgestellt. Wir wussten aber, dass so ein Pokalhalbfinale nicht einfach wird. Wir spielten hier immerhin bei einem Regionalligisten, der das ganz gut gemacht hat, und in einem Moment, wo wir nicht richtig da waren, hat der René Eckardt sich nicht zweimal bitten lassen. Natürlich hatten wir auch zwei glasklare Torchancen. Ein bisschen mehr Ruhe und Gelassenheit, das war heute der Unterschied. Gerade in der Schlussphase, als wir alles nach vorn geworfen haben. Ich kann den Jungs da keinen Vorwurf machen. Im Pokal kommt es nur auf das Ergebnis an, wir sind leider ausgeschieden und da sind wir traurig. Ich gratuliere Leo zum Erfolg und wünsche Meuselwitz alles Gute fürs Finale. Aber hier möchte ich auch mal was in der Runde sagen: Ich habe kein Verbrechen begangen, ich bin Fußballtrainer und habe einen Job angenommen, und da erwarte ich natürlich genauso den Respekt, den ich anderen entgegenbringe. Danke schön. 

Georg-Martin Leopold (Trainer Meuselwitz): Ich bin sehr glücklich. Jena war fünfmal hintereinander Thüringenpokal-Sieger. Wir haben es aus der Außenseiterrolle gespielt, nicht wie die letzten Spiele, als es schon früh gegen Jena entschieden war. Zur Halbzeit wollten wir ein Ergebnis haben, das uns die Möglichkeit gibt, weiterzukommen. Das hatten wir umgesetzt, und in der Kabine war eine geile Stimmung. Nach der Pause waren wir richtig gut drin und dann macht Ecki mit einem Traumtor das 1:0, das hat nochmal Kräfte freigesetzt. Klar, gegen Ende hat Jena nochmal viel mit langen Bällen agiert und wir hatten Glück, dass sie einmal drüber schießen und Lukas einmal hervorragend hält. Ich glaube, wir stehen damit trotzdem verdient im Finale. Aber auch da muss man den letzten Schritt gehen. Wir begrüßen dann den FC An der Fahner Höhe und ich hoffe, dass wir dann Pokalsieger werden.

J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Eckardt (50.)


ZFC: Sedlak, Rehder (74.Wurr), Halasz, Pfeil, Keßler, Pauling (46.Eckardt), Schätzle, Hansch, Haubner (86.Raithel), Kießling, Schmökel


Jena: Liesgang, Reddemann, Propopenko (59.Zank), Hoppe (74.Gipson), Petermann (81.Krämer), Löder, Tattermusch, Werner (59.Seidemann), Butzen, Richter (74.Hessel), Abu El Haija


Zuschauer: 2088


Schiedsrichter: Marko Wartmann | Richard Lorenz und Reinhard Meusel



Fotos










Homepage ZFC Meuselwitz