ZIPSE UNTERLIEGT JENA SCHON WIEDER
Es bleibt vorerst dabei: Unser ZFC kann gegen den FC Carl Zeiss Jena einfach nichts holen. Auch wenn man sich das in Zipsendorf diesmal ganz anders vorgestellt hatte, gingen die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold auch im Regionalligaheimspiel am Samstag, dem 23.11.2024, leer aus. Dabei zeigten sich die Gäste in der ersten Hälfte äußerst effektiv und machten aus drei Gelegenheiten zwei Tore. Sören-Kurt Reddemann hatte Jena durch einen verwandelten Foulelfmeter früh in Führung gebracht. Benjamin Zank schloss einen überragenden Konter kurz vor Ende der ersten Halbzeit zum 0:2 ab. Als kurz nach Wiederanpfiff Erik Weinhauer einen weiteren Konter nutzte, um die Führung auszubauen, war die Partie quasi gelaufen. Unsere Jungs waren an diesem Tag einfach nicht in der Lage, das Ruder noch einmal herumzureißen und mussten sich am Ende mit 0:3 geschlagen geben.
Es war kühl, aber sonnig, in unserer heimischen bluechip-Arena und es waren 1056 Zuschauer, darunter ein großer Teil aus Jena, gekommen, um die Partie der beiden Thüringer Regionalligisten zu sehen. Sie sahen eine erste Torannäherung der Gäste schon nach zwei Minuten. Alexander Prokopenko brachte eine Flanke nach innen, aber Ted-Jonathan Tattermusch scheiterte an Justin Fietz, der heute das Zipsendorfer Tor hütete. Doch auch unsere Mannschaft hatte in der Anfangsphase ihre Momente. So probierte es Christoph Pauling nach zehn Minuten mit einem Distanzschuss, den aber der Gäste-Keeper Marius Liesegang sicher halten konnte. Die nächste gute Aktion hatten dann wieder die Gäste. Alexander Prokopenko, der schon von Beginn an sehr auffällig war, setzte geschickt Erik Weinhauer in Szene, der dann im Strafraum gefoult wurde. Der Schiedsrichter reagierte sofort und es gab Elfmeter für Jena. Sören-Kurt Reddemann ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und schob unter dem Jubel der Jenaer Schlachtenbummler zum 0:1 ein. Allerdings war dies so etwas wie ein Weckruf für unsere Mannschaft. Zipse versuchte Druck aufzubauen und zeigte stellenweise einige gute Angriffe. Bedauerlicherweise kamen dabei kaum zwingende Szenen zustande, oder man verpasste einfach mal abzuschließen. Die Abschlussversuche von Luca Bürger (18‘) oder auch von Johannes Pistol (33‘) wurden geblockt, und das, was von Jena kam, war auch nicht sehr gefährlich. Als alle schon auf die Pause warteten, fingen die Gäste nochmal einen Ball unserer Jungs ab und starteten einen Konter. Sie setzten wieder Alexander Prokopenko in Szene, der das Leder nach innen brachte, wo Benjamin Zank keine Mühe hatte, um zum 0:2 abzustauben (42‘). Bescheidener konnte es aus Zipsendorfer Sicht nicht laufen. Man war in den letzten Minuten die aktivere Mannschaft und fing sich kurz vor der Pause den zweiten Gegentreffer ein. Auch wenn die Schlussphase der ersten Hälfte wieder unseren Jungs gehörte und es auch ein, zwei gute Momente noch gab, konnte Zipse kein Kapital daraus schlagen und es ging mit dem 0:2 in die Pause.
Ich will ehrlich sein: Nicht viele Zipse-Anhänger glaubten daran, dass unsere Mannschaft hier nochmal zurückkommen würde. „Nicht gegen Jena", war leider der eindeutige Tenor in den Pausengesprächen. So sicher waren sich die Gästefans nicht. Waren die Leistungen der letzten Wochen doch auch nicht so berauschend.
Was soll man über die zweite Hälfte berichten? Denn schon gleich mit dem ersten Konter stellten die Gäste auf 0:3. Wieder war Alexander Prokopenko der Vorbereiter. Er ließ zwei Zipsendorfer aussteigen und bediente perfekt Erik Weinhauer, der ohne große Mühe einschieben konnte (48‘). Auch wenn noch genug Zeit war, war es doch nicht nur eine Vorentscheidung. Unsere Jungs gaben sich zwar nicht auf, aber es fehlte doch etwas am nötigen Biss, um noch etwas zu reißen. Zwar erarbeitete sich unsere Mannschaft noch die eine oder andere gute Torannäherung, doch die besseren Torgelegenheiten hatten die Gäste. So musste Zipse-Keeper Justin Fietz nicht nur einmal eingreifen, um nicht noch den vierten Treffer zu kassieren. Zwei Riesengelegenheiten zur Ergebniskosmetik gab es dann doch noch für unseren ZFC. Bedauerlicherweise erst in der Nachspielzeit, und sie führten auch nicht zum Torerfolg. So wurde der Nachschuss von Lirim Hoxha noch von Ken Martin Gipson auf der Linie geblockt (90+1‘) und ein Kopfball von Fabian Raithel lenkte Gäste-Keeper Marius Liesegang gerade noch um den Pfosten (90+3‘). Dann war Schluss, es blieb beim 0:3 und die Punkte gingen nach Jena.
Fazit: Das war gewiss nicht das, was wir uns hier alle erhofft hatten. Trotzdem sollte man jetzt nicht schon wieder alles in Frage stellen und schlecht reden. Dass dies keine Glanzleistung war, konnte man auch ganz deutlich an den Gesichtern der Jungs erkennen oder beim Interview mit unserem Nils Schätzle hören. Gerade jetzt ist mehr denn je Zusammenhalt gefragt. Kritik ist in Ordnung man sollte sich dabei aber nicht auf das Niveau einiger Internet-Rambos herablassen. Jeder macht Fehler oder hat mal einen gebrauchten Tag. Dies sollte man nicht nur sich selbst, sondern auch unseren Kickern zugestehen. Fakt ist: Der Fußball rollt in Meuselwitz wie auch anderswo auch nach Niederlagen weiter. Was im Klartext heißt: Nächste Woche Freitag unter Flutlicht in Babelsberg. Glückwunsch nach Jena zum verdienten Sieg und vor allem alles Gute und schnelle Genesung an Henning Bürger.
Stimmen zum Spiel Stefan Böger (FC Carl Zeiss Jena): „Ich bin heute sehr zufrieden. Mit der Art und Weise des Auftritts heute muss man zufrieden sein. Am Anfang hatten wir noch ein paar Schwierigkeiten mit der Zuordnung, aber nach dem 0:1 haben wir es gut runtergespielt. Wir wollten unbedingt zu Null spielen und haben das gegen den Ball heute wirklich hervorragend gemacht. Unser Motto war heute für unseren Trainer zu spielen, und das ist gut aufgegangen. Es ist zurzeit keine einfache Zeit, nicht nur für mich, auch für die Spieler. Da fehlt jemand, und wir hoffen, dass er bald zurückkommt." Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Ich muss mich auch erstmal sammeln. Es hat sich nicht angedeutet, dass wir heute so eine schlechte Leistung aufs Feld bringen. In der ersten Halbzeit haben wir noch gefällig angefangen, teilweise gefällig kombiniert und hatten sogar Möglichkeiten, haben aber dann bei den Gegentoren eklatante Fehler gemacht. Wir haben es dann dem Gegner, der als „angeschlagener Boxer" hergekommen ist, immer einfacher gemacht und am Ende deutlich verloren. Uns fehlte heute die Intensität, die du gegen Jena brauchst. Vielleicht waren wir uns heute auch zu sicher, dass wir das Spiel hier gut gestalten können, das ist uns nicht gelungen, und deshalb ist es heute eine große Enttäuschung."
J.K.
StatistikTore: 0:1 Reddemann (14. Strafstoßtor), 0:2 Zank (42.), 0:3 Weinhauer (48.)
ZFC: Fietz, Bürger (66.Kießling), Halasz (46.Haubner), Pfeil, Keßler (81.Raithel), Wurr, Pistol, Pauling (66.Hoxha), Schätzle, Hansch, Eckardt (66.Schmidt)
CZ Jena: Liesegang, Gipson, Reddemann, Weinhauer (82.Fikaj), Prokopenko (88.Krämer), Tattermusch, Zank, Werner, Butzen, Richter (72.Kampe), Hessel
Zuschauer: 1056
Schiedsrichter: Eugen Ostrin | Daniel Bartnitzki und Patrick Kluge
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