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CII-Junioren Kreisoberliga

SpG SV Schmölln/​Gößnitz vs. ZFC Meuselwitz II
1 : 2

Entwicklung ist eine Treppe - kein Fahrstuhl

Am Sonntag, den 01.09.2024, reisten unsere C2-Junioren am zweiten Spieltag der Kreisoberliga Ostthüringen nach Schmölln. Während unsere Kicker in der Vorwoche nach einem 0:3 Halbzeit-Rückstand noch fulminant zum Ausgleich kamen, konnten die Gastgeber beim deutlichen 10:1 Auswärtssieg nicht nur den ersten Sieg feiern, sondern auch viel Selbstvertrauen tanken. Wir waren daher gewarnt und wollten dennoch an unserer Spielidee festhalten. Auch wenn es dieses Jahr Rückschläge geben wird, so sind wir von unserem Weg überzeugt und wollen uns stetig weiterentwickeln. Dazu gehört es, aus einem kompakten Mittelfeldpressing zu agieren und jedem Gegner durch sauberes Passspiel, variables Positionsspiel und zielstrebiges Angriffsverhalten unseren Stempel aufzudrücken.

Dies gelang uns in den ersten 15 Minuten leider nur mäßig und die Gastgeber setzten uns mit dem Rückenwind aus der Vorwoche einige Male ganz schön unter Druck. Mit etwas Geschick, viel Glück und wenn man ehrlich ist, auch etwas Unvermögen, überstanden wir diese Phase schadlos. In der Folge begannen wir, uns mehr und mehr aus der Umklammerung der Schmöllner "frei zu schwimmen", nahmen jetzt auch die Zweikämpfe im Mittelfeld an und wurden sicherer im Spielaufbau. Folgerichtig verlagerte sich das Spielgeschehen nun ins Mittelfeld, was uns den Druck in der Defensive nahm und gleichermaßen zu Chancen für die Jungs von der Glaserkuppe führte. Leider blieb uns vorerst der Torerfolg verwehrt, obwohl die Chancen nicht zufällig entstanden. Das Auge für den freien Nebenmann hier, der unsaubere Abschluss nach dem bereits umkurvten Torwart da oder der wenig platzierte Torschuss genau auf den Schlussmann an anderer Stelle sorgten dafür, dass wir uns nicht belohnten. Quasi aus dem Nichts mussten wir nach einem Einwurf kurz vor der Halbzeit den Rückstand doch noch hinnehmen. In Summe war der nicht unverdient, in der Entstehung aber leider völlig unnötig.

Die Trainer stellten zur Halbzeit etwas um, damit wir dem Tempo der Schmöllner Angreifer etwas mehr entgegenzusetzen hatten. Die Jungs hatten sich einiges vorgenommen und begannen nun gleich, wieder druckvoll an die letzten 15 Minuten aus Halbzeit 1 anzuknüpfen. Wir hatten jetzt viel mehr Kontrolle, ließen den Ball und Gegner laufen und erspielten uns tolle Gelegenheiten. Die weniger werdenden Angriffsbemühungen der Gastgeber wurden im Verbund aus Torwart und Abwehr souverän verteidigt und auch im Mittelfeld war viel mehr Präsenz unserer Kids im Spiel. Der verdiente Ausgleich fiel nach einer Standardsituation, der für uns wie ein Brustlöser wirkte. Fortan spürte man, dass wir den Sieg einfach mehr wollten. Vielleicht lag es auch daran, dass wir mehr Power im Tank hatten und sich das fleißige Training auszahlte. 12 Minuten vor dem Ende gelang uns endlich die Führung, die zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Frage der Zeit war. Auch jetzt wirkten wir noch nicht zufrieden und drängten auf die Vorentscheidung. Leider gelang sie uns allerdings nicht, weshalb Schmölln mit dem Mut der Verzweiflung in den letzten Minuten noch einmal alles nach vorn warf. Mit etwas Geschick brachten wir die Führung ins Ziel und fuhren die ersten drei Punkte der Saison ein.

Leider brauchten wir auch heute wieder etwas Zeit, um Fahrt aufzunehmen und unsere Spielidee auf dem Feld zu entfalten. Aber die Jungs haben sich wieder toll ins Spiel gefightet, den Glauben an sich selbst und unseren Plan zurückgewonnen und sich unter dem Strich auch verdient belohnt. Dennoch haben wir viele Hausaufgaben zu machen und sind alle gut darin beraten, sachlich, selbstkritisch und fair an uns zu arbeiten. Dabei spielt das Ergebnis unter dem Strich nicht immer die primäre Rolle, weil Entwicklung ein Prozess ist, der nicht schon morgen abgeschlossen sein wird. Es sind alle herzlich dazu eingeladen, uns und den Jungs zu vertrauen, diesen Weg zu gehen. Fehler dürfen passieren, sie sind sogar gewollt. Denn so lernen wir daraus und werden besser. Gelbe Karten wegen Meckerns durch das Anstacheln von außen sind dabei nicht förderlich und schaffen eventuell Alibis, die diese Entwicklung hemmen. Wir für unseren Teil haben heute viel Moral und Leidenschaft unserer Kids gesehen, worauf wir mächtig stolz sind. Diese Basis und die spielerischen Ansätze werden auch zukünftig zentraler Bestandteil unserer Arbeit sein und immer vor einem kurzfristigen Erfolg stehen.

Sport frei