zurück

Männer Regionalliga Nordost

VFC Plauen vs. ZFC Meuselwitz
2 : 3

ZIPSE SIEGT IM VOGTLANDSTADION


Im Rahmen des 7. Spieltages der Regionalliga Nordost konnte unser ZFC am Mittwoch, dem 11.09.2024, im Plauener Vogtlandstadion das Duell gegen den dort heimischen VFC knapp mit 3:2 gewinnen. Dabei machten es die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold am Ende noch unnötig spannend. Nach einem überragenden Auftritt in der ersten Halbzeit führte Zipse schon sicher mit 3:0. Der zweite Durchgang gehörte dann eindeutig den Gastgebern, die in den letzten Spielminuten durch zwei Treffer nochmal gefährlich herankamen. Zum Glück brachten unsere Jungs den knappen Vorsprung über die Zeit und die Punkte gingen mit an die Schnauder.

Vor 925 Zuschauern, darunter ca. 40 Zipse-Sympathisanten, stieg im wunderschönen Vogtlandstadion nach fast 10 Jahren endlich mal wieder ein Pflichtspiel zwischen dem VFC Plauen und unserem ZFC Meuselwitz, und das auch noch unter Flutlicht. Fußballherz, was willst du mehr?

Nach einem kurzen Abtasten übernahm unsere Mannschaft das Spielgeschehen, spielte munter und sehenswert nach vorn und hatte schon in der fünften Spielminute die erste gute Gelegenheit, um in Führung zu gehen. Bedauerlicherweise kam der schöne Kopfball von Tim Kießling zu zentral und war sichere Beute von VFC-Keeper Jacob Pieles.

Unser ZFC blieb weiter dran, zeigte immer wieder gute Angriffe und drängte den Gastgeber immer mehr in die Defensive. Die Plauener, die bis auf eine Ecken-Dreier-Serie nach 18 Minuten, die aber nicht wirklich für Gefahr sorgte, offensiv kaum in Erscheinung traten, taten sich in der ersten Hälfte enorm schwer. Sie gewannen kaum einen Zweikampf, was beim einheimischen Publikum für lautstarken Unmut sorgte.

Unterdessen machte Zipse weiter Druck und arbeitete am Führungstreffer.

Nach ein paar weiteren sehenswerten Angriffen und leider ausgelassenen Möglichkeiten war es Johannes Pistol, der in der 28. Spielminute den Zipsendorfer Anhang das erste Mal jubeln ließ.

Mit einem Schwenk, wie früher Arjen Robben, verschaffte er sich Platz und nagelte das Spielgerät sehenswert unter den Plauener Querbalken.

Natürlich wollte unsere Mannschaft sofort nachlegen und spielte sich regelrecht in einen Fußballrausch. Sie ließen den Hausherren kaum Luft zum Durchatmen. Nach gut einer halben Stunde lag das zweite Mal der Ball im Plauener Kasten. Felix Rehder hatte per Kopf getroffen. Enttäuschenderweise sah der Unparteiische vorher ein Foulspiel und gab den Treffer nicht (31‘).

Zipse machte weiter Druck und weitere fünf Zeigerumdrehungen später fiel dann doch der zweite Zipsendorfer Treffer. Tino Schmidt konnte einen mustergültigen Angriff nach hervorragender Vorarbeit von Florian Hansch zum hochverdienten 0:2 abschließen (36‘). Die Zuschauer im weiten Rund glaubten ihren Augen nicht, es spielte nur der ZFC. Die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold machten die bislang beste Halbzeit der Saison und krönten diese kurz vor dem Pausenpfiff noch mit dem 0:3. Wieder war es Johannes Pistol, der ein Riesenspiel machte und eine Hereingabe von Tino Schmidt sicher veredeln konnte. 


In den Pausengesprächen hörte man eine wütende Plauener Anhängerschaft. „Diese Leistung hat nichts mit Regionalliga zu tun", sagte ein aufgebrachter Fan. „So steigen wir sicher ab" fügte ein anderer hinzu. Aber es war ja noch Zeit und im Fußball ist ja bekanntlich alles möglich. Doch keiner im Stadion glaubte wohl noch echt daran, dass der Gastgeber hier nochmal zurückkommen würde.


Aber in der zweiten Halbzeit sah man einen ganz anderen VFC. Die Ansprache von Karsten „Ossi" Oswald wird wohl die gleiche Intensität gehabt haben, wie die legendären Pausenansprachen vom Zipsendorfer Frauentrainer Toni Beer. Auf jeden Fall haben die Ansagen etwas bewirkt. Der Gastgeber war nun aktiver und hatte auf einmal mehr vom Spiel. Unsere Mannschaft hatte einen oder besser gesagt zwei Gänge zurückgeschaltet und wollte wohl die Partie in Ruhe kontrolliert herunterspielen. Nach vorn ging nicht mehr viel, aber auch die Hausherren hatten vorerst keine zwingenden Chancen. Die Zeit lief für Zipse und es schien so, als ginge die Taktik auf. So lief schon die Schlussviertelstunde, die es aber nochmal in sich haben sollte. Die Plauener, und das muss man ihnen zugutehalten, gaben sich trotz des Drei-Tore-Rückstandes nicht auf und wollten unbedingt einen Treffer erzielen. Paul Kämpfer mit einem Schuss aus spitzem Winkel hatte nach 82 Minuten eine gute Möglichkeit auf 1:3 zu stellen, scheiterte aber am Zipse-Keeper Lukas Sedlak, der stark mit einer Fußabwehr reagierte. In der 86. Spielminute wurden dann die Hausherren für ihr Aufbäumen belohnt. Der Mann mit den vielen Vornamen Kingsley Alison Sultan Gbolahan Blessing Akindele, setzte sich mit einer Drehung im Zipsendorfer Strafraum gut durch und schob den Ball unter dem Jubel der einheimischen Fans in die Maschen. 

Nun setzten die Plauener, und was blieb ihnen weiter auch übrig, alles auf eine Karte, was unserer Mannschaft die eine und andere Konterchance ermöglichte. In der letzten Minute der regulären Spielzeit hatte Lirim Hoxha die gute Gelegenheit, mit dem 1:4 den Sack gänzlich zuzumachen. Er scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Jacob Pieles im VFC-Kasten (90‘) 

Als in der vierten Minute der Nachspielzeit der Ex-Zipse-Kicker Johann Martynets sogar noch zum 2:3-Anschluss traf, wurde mir persönlich das erste Mal in dieser Partie etwas mulmig. Zum Glück pfiff der Schiri die Partie danach zeitnah ab und unser ZFC ging alles in allem als verdienter Sieger vom Platz.


Fazit: Was war das für eine starke erste Hälfte? Spielerisch wie kämpferisch richtig guter Fußball. Klar hätte man es sich gewünscht, dass es in der zweiten Halbzeit so weitergegangen wäre, doch man sollte auch an die kommenden Aufgaben denken. Dem VFC Plauen danken wir für die Gastfreundschaft und wünschen alles Gute für die laufende Saison. Für unsere Jungs geht es schon am Samstag mit dem rot-weißen Thüringen-Derby gegen die Erfurter weiter. Anstoß in unserer heimischen bluechip-Arena ist um 13.00 Uhr.


Stimmen zum Spiel


Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Wir sind mit dem Auftrag und dem Ziel hierhergefahren, um zu gewinnen. Das haben wir in diesem wichtigen Spiel geschafft. Ich habe heute, und ihr bestimmt auch, zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen. Eine sehr dominante erste Hälfte unserer Mannschaft, was ich so nicht erwartet hatte. Wir haben mit viel Ballbesitz den Gegner bespielt und hatten nur wenige unkonzentrierte Momente. Da führen wir zur Pause schon mit 3:0, was in Meuselwitz auch nicht so häufig vorkommt. In der zweiten Halbzeit waren wir viel zu passiv. Vielleicht auch verständlich, da du denkst, du hast das Spiel schon gewonnen. Dann haben die Plauener die Wucht entwickelt, die sie entwickeln können, und wir können froh sein, dass die Gegentore erst so spät fallen. Wäre die Partie noch fünf Minuten länger gegangen, hätte es hier vielleicht nochmal lichterloh gebrannt. Ich bin sehr glücklich über den Sieg und wünsche Ossi und seiner Mannschaft alles Gute. "


Karsten Oswald (VFC Plauen): „Erstmal Glückwunsch zum Sieg. Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu ängstlich und haben das, was wir uns vorgenommen haben, nicht auf den Platz bekommen. Ich wollte die Jungs, vor allem die, die wie ich eine Meuselwitzer Geschichte haben, emotional packen. Habe sie bissel in meine Vorgeschichte eingeweiht, um sie da etwas mitzunehmen. Das ist uns gerade in der ersten Halbzeit nicht gelungen. Wir haben aber in der Pause nochmal appelliert, dass die Jungs nicht so einen Angsthasen-Fußball spielen sollen, das will ich nicht sehen. Klar hat Meuselwitz dann auch etwas runtergefahren und versucht, die Sache hier runterzuspielen. Über die 90 Minuten ist der Sieg der Meuselwitzer verdient und bei uns die Enttäuschung natürlich riesengroß. In der Regionalliga braucht es Männerfußball, den habe ich von unseren Jungs in der ersten Halbzeit nicht gesehen. Die zweite Hälfte war in Ordnung, trotzdem stehen wir jetzt mit nur vier Punkten da und müssen sehen, dass wir da hinten so schnell wie möglich herauskommen "

J. K. 





Statistik

Tore: 0:1 Pistol (28.), 0:2 Schmidt (36.), 0:3 Pistol (45.), 1:3 Akindele (86.), 2:3 Martynets (91+4)


VFC: Pieles, Heinrich (46.Fischer), Träger, Limmer, Martynets, Winter, Werrmann (73.Akindele), Saftig (46.Kämpfer), Will, Abayomi, Barth (46.Morosow)


ZFC: Sedlak, Rehder, Bürger (90.+1 Wurr), Halasz, Schmidt (63.Haubner), Pfeil, Keßler, Pistol (90.+1 Rotfuß), Schätzle, Hansch (79.Hoxha), Kießling (63.Schmökel)


Zuschauer: 925


Schiedsrichter: Pascal Wien | Christoph Beblik und Kai Kaltwaßer



Fotos








Homepage ZFC Meuselwitz