ZIPSE PUNKTET IM LEUTZSCHER HOLZ
Unser ZFC muss weiter auf einen Sieg gegen die BSG Chemie Leipzig warten. Aber wenigstens reichte es beim Nachholer am Mittwoch, dem 09.04.2025, zu einem glücklichen 1:1-Unentschieden. Tim Kießling hatte unsere Mannschaft mit einem schönen Schuss frühzeitig in Führung gebracht. Diese Führung war bis zur Halbzeit auch hochverdient, denn Zipse hatte die bis dato schwachen Hausherren gut im Griff. Doch im Laufe der zweiten Hälfte wurde Chemie stärker, konnte in der Schlussviertelstunde verdient ausgleichen und arbeitete intensiv am Siegtreffer.
Unser ZFC verteidigte die letzten Minuten aufopferungsvoll und hielt mit Glück und Geschick den einen Punkt fest. 4549 Zuschauer, darunter ca. 30 Zipsendorfer, waren gekommen, um die dreimal abgesetzte Regionalliga-Partie zwischen der BSG Chemie Leipzig und unserem ZFC Meuselwitz zu sehen. Die Hausherren wollten gleich die ersten Akzente setzen und fuhren ein, zwei gute Angriffe in den Anfangsminuten. So gab es gleich nach drei Minuten einen Eckball für Chemie, der aber von der Zipse-Abwehr geklärt wurde. In der sechsten Spielminute zeigte sich auch unsere Mannschaft das erste Mal in der Leipziger Hälfte und nur zwei Zeigerumdrehungen später fiel das 0:1. Florian Hansch hatte zentral Daniel Haubner bedient, der legte für Tim Kießling auf und dessen Volleyschuss schlug wunderschön im von Benjamin Bellot gehüteten Chemie-Kasten ein (8‘). Die frühe Gäste-Führung schockte irgendwie die Hausherren. Sie versuchten zwar weiter anzugreifen, aber zielstrebig und kontrolliert sah das alles nicht aus. Immer wieder landete die Kugel bei unseren Kickern oder im Aus. Die, nennen wir es mal Halbchancen, konnten unsere Jungs ohne Probleme wegverteidigen. Nach 24 Minuten hatte Elias Ndukwe Oke mal eine richtig gute Ausgleichsmöglichkeit, setzte sich auch stark durch, verzog aber am Ende. Unser ZFC hatte aber ansonsten gegen schwache Chemiker alles im Griff und in der 28. Minute sogar die Chance, die Führung auszubauen. Bedauerlicherweise kam Torschütze Tim Kießling bei seinem Abschlussversuch aber etwas in Rücklage und so ging der Ball über das Leipziger Tor. Und auch beim Abschlussversuch von Florian Hansch, nachdem er von Daniel Haubner bedient worden war, lag das 0:2 in der Luft, doch Benjamin Bellot war da und konnte den Ball halten (35‘). Die verunsicherten Chemiker blieben weiter harmlos und wenn mal eine Chance da war, wurde sie vergeben. Als Elias Ndukwe Oke kurz vor Ende der ersten Hälfte nochmal das Leder über den Zipsendorfer Kasten setzte, stand fest: Es geht mit dem 0:1 in die Pause.
Was natürlich auffällt. Da spielt Chemie Leipzig alles andere als eine erfolgreiche Saison, gegen Zipse eine unterirdische erste Halbzeit, und der Chemie-Anhang pusht und supportet die Mannschaft pausenlos weiter. Absoluten Respekt für so viel Vereinsliebe.
Nach dem Seitenwechsel hatte Chemie die erste gute Chance. Stanley Ratifo mit einer Direktabnahme, die Felix Rehder zum Glück noch vor der Linie klären konnte (51‘). Man konnte sehen, dass die Hausherren jetzt ein anderes Gesicht zeigen. Sie wurden druckvoller und zielstrebiger. In der 61. Spielminute forderte der Chemieanhang lautstark Elfmeter. Elias Ndukwe Oke kam im Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Christoph Beblik sah kein Foul und der Pfiff blieb aus. Aber die Chemiker wurden stärker und auch bissiger. Es gab viele Fouls, aber auch dicke Ausgleichsmöglichkeiten. Nach einem schönen Angriff und einer Super-Hereingabe von Elias Ndukwe Oke vergab Terry Asare aus aussichtsreicher Position und es blieb vorerst beim 0:1 (72‘). Die Chemiker ließen jedoch nicht locker und in der 78. Spielminute hatten sie Erfolg. Einen Eckball, getreten von Florian Brügmann, köpfte Stanley Ratifo aufs Tor. Manuel Wajer reagierte am schnellsten und drückte das Leder unter dem Jubel der Chemiefans über die Linie. Von da an bebte das Stadion, Chemie wollte mehr und die Chancen waren auch da. So köpfte Cemal Kaymaz das Leder in der 83. Minute nach einem erneuten Eckball an den Außenpfosten. Unser ZFC hatte in dieser Schlussphase des Öfteren das Glück des Tüchtigen. Die Jungs warfen sich in jeden Ball und verteidigten mit Mann und Maus. Als Lukas Sedlak in der Nachspielzeit eine gute Flanke von Florian Brügmann unter sich begraben konnte, war auch die letzte Leipziger Chance vereitelt. Danach war Schluss, es blieb beim 1:1 und Zipse konnte die Chemiker auf Distanz halten.
Fazit: Der nächste Punkt ist im Kasten. Am Ende ist auch immer etwas Glück dabei, doch aufgrund der Leistung unserer Jungs in der ersten Halbzeit auch irgendwie gerecht. Man hat die Chemiker auf Distanz gehalten und Zipse hat nach der bereinigten Tabelle elf Punkte Vorsprung auf die „gefährliche Zone". Trotzdem heißt es weiter Punkte sammeln, am besten schon am Sonntag in Berlin bei der Viktoria.
Stimmen zum Spiel
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): Wir haben hier einen sehr wertvollen Punkt mitgenommen. Klar haben wir die erste Halbzeit das Spiel hier kontrolliert und sind auch früh in Führung gegangen, doch wenn man sich die letzte Viertelstunde nach dem Ausgleich ansieht, kann man schon von einem glücklichen Punkt sprechen. Wir wollten heute von Anfang an wieder unser Gesicht zeigen und das haben wir gemacht. Es war wichtig, heute gegen Chemie von der Physis und defensiven Mentalität gegenzuhalten. Das haben wir gut geschafft und sind in der englischen Woche mit vier Punkten gut dabei und freuen uns jetzt noch, gegen Viki zu spielen. Schönes Tor heute von Tim Kießling, es hat zu einem Punkt gereicht und ich bin ein zufriedener Trainer.
Adrian Alipour (Chemie Leipzig): Wir hätten definitiv das Spiel gern gewonnen, das war unser Ziel. Aber wenn du am Ende des Tages Unentschieden spielst, nehmen wir den Punkt gern mit. Über die erste Halbzeit möchte ich jetzt nicht sprechen, das war in allen Belangen zu wenig. Doch die Jungs haben in der zweiten Hälfte eine extreme Leistungssteigerung gehabt und hatten wahnsinnige Möglichkeiten. Schade, dass wir da nicht noch das eine Tor mehr gemacht haben. Wir wussten, was heute gegen Meuselwitz auf uns drauf zu kommt und haben den Sieg heute leider verpasst. Das Ziel jetzt gegen Eilenburg muss sein, dass wir da mit einem Tor mehr raus gehen.
J.K.
StatistikTore: 0:1 Kießling (8.), 1:1 Wajer (78.)
Chemie Leipzig: Bellot, Brügmann , Kaymaz, Asare , Mäder, Mast (46.Mauer), Oke , Rüth (59.Wajer), Lisinski, Ratifo, Weigel (87.Marino)
ZFC: Sedlak, Rehder, Halasz, Keßler, Pauling (64.Pfeil), Raithel , Schätzle, Hansch, Haubner (80.Schmidt), Kießling, Schmökel (80.Rotfuß)
Zuschauer: 4549
Schiedsrichter: Christoph Beblik | Pascal Wien und David Isaias Petzak
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