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Männer Regionalliga Nordost

Hertha BSC II vs. ZFC Meuselwitz
1 : 1

ZIPSE PUNKTET BEIM SPITZENREITER


Am 5. Spieltag der Regionalliga Nordost konnte unser ZFC am Sonntag, dem 27.08.2023, bei der „kleinen" Hertha aus Berlin, immerhin bis dato Liga-Spitzenreiter, das nächste Achtungszeichen setzen. Vor 1015 Zuschauern, darunter Herthas Zweitliga-Trainer Pal Dardai, erkämpften die Schützlinge von Trainer Georg-Martin Leopold durch eine starke kämpferische und vor allem auch geschlossene Mannschaftsleistung gegen die mit einigen Zweitliga-Profis gespickten Hertha-Bubis nicht unverdient einen Punkt. Im Berliner Amateure-Stadion stand am Ende ein 1:1 auf der blutrot leuchtenden Anzeigetafel.

Schon in den ersten Minuten zeigte unser ZFC, dass er sich auch beim Spitzenreiter nicht verstecken wird. So versuchte sich Andy Trübenbach in den Minuten sechs und sieben gleich mal mit zwei Schüssen, die aber leider am Hertha-Tor vorbei oder darüber gingen. In der 12. Spielminute hatten dann auch die Herthaner ihre erste gute Möglichkeit, aber auch der Distanzschuss von Hertha-Kapitän Maurice Covic fand nicht den Weg ins Tor, sondern strich knapp vorbei. Doch nur zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es dann doch das erste Mal in dem von Lukas Sedlak gehüteten Zipsendorfer Kasten. Dabei zeigten die Herthaner eindrucksvoll ihre Qualität. Nader El-Jindaoui setzte sich stark bis zur Grundlinie durch, legte zurück, wo Derry Lionel Scherhant trocken zum 1:0 abschließen konnte (14‘). So fing unsere Mannschaft genau wie letzte Saison hier an gleicher Stelle nach ungefähr einer Viertelstunde den ersten Treffer. Damals unterlag man am Ende mit 0:3 und war chancenlos. Aber diese Saison ist zum Glück alles etwas anders. Zipse war von dem Gegentreffer unbeeindruckt und versuchte selbst einige Angriffe in Richtung Hertha-Tor zu starten. Natürlich erarbeitete sich die kleine Hertha immer wieder gute Momente, die jedoch von unserer Mannschaft mit Glück und Geschick aber auch mit einem Wahnsinnseinsatz wegverteidigt wurden. Nach 26 Minuten wäre fast der Zipsendorfer Ausgleich gefallen. Dominik Bock, der zurzeit Riesenspiele für unseren ZFC macht, tankte sich energisch in den Strafraum und zog ab. Sein Schussversuch wurde zwar geblockt, aber irgendwie brachte Luis Fischer den Ball per Bogenlampe noch aufs Hertha-Tor, wo bedauerlicherweise ein Berliner Abwehrspieler den Ball noch von der Linie köpfte. In der Folge hatten beide Kontrahenten einige gute Möglichkeiten, aber weder Maurice Covic (32‘) und Gustav Christensen (36‘) auf Gastgeberseite noch Florian Hansch, er verpasste eine Hereingabe knapp (37‘) und Can Saka (39‘), sein Schuss wurde vom Hertha-Keeper Robert Kwasigroch glänzend gehalten, konnten die Kugel im Kasten unterbringen. Eine der wiedergewonnen Zipsendorfer Tugenden ist es, dass sie niemals aufgeben. So konnte unser ZFC nach einem schönen Angriff doch noch vor der Pause ausgleichen. Nach einer perfekten Hereingabe von Luis Fischer zirkelte Florian Hansch gekonnt das Leder aus spitzem Winkel zum 1:1 in die Maschen (41‘). Natürlich war der Jubel bei dem mitgereisten Zipsendorfer Anhang riesengroß und man konnte sagen, dieser Ausgleich war nicht mal unverdient. Zwar musste Zipse noch eine brenzliche Situation kurz vor dem Pausenpfiff überstehen, Derry Lionel Scherhant scheiterte aus Nahdistanz an dem sich in den Ball werfenden Fabian Raithel, aber dann ging es mit dem 1:1 in die Pause.

Hertha II war optisch und spielerisch zwar überlegen, aber unsere Mannschaft hielt einmal mehr kämpferisch dagegen.

Natürlich erwarteten die Zuschauer nach dem Seitenwechsel einen Sturmlauf des Tabellenführers. Für die Berliner war das 1:1 selbstverständlich zu wenig. Unsere Mannschaft kämpfte kompromisslos und gefühlt warf sich jeder einmal in die Schüsse der Berliner. So kaufte man dem Favoriten den Schneid ab. Gustav Christensen, Derry Lionel Scherhant oder auch Nader El-Jindaoui, alles natürlich begnadete Fußballer, scheiterten am aufopferungsvoll kämpfenden Zipsendorfer Abwehrbollwerk, in das sich ausnahmslos jeder Spieler bei Bedarf mit einschaltete. So ging die Zeit dahin und in der 76. Spielminute hätte Zipse sogar in Führung gehen können. Andy Trübenbach, der wie einige andere auch gefühlt jeden Grashalm im Stadion abgelaufen hatte, zwang mit einem Schuss aus der Drehung den Berliner Keeper zu einer Parade. Die letzten Minuten bliesen die Hausherren nochmal zur Schlussoffensive und drängten unseren ZFC komplett in die eigene Hälfte. Wie oft haben wir in Meuselwitz in der Historie in solchen Momenten noch den Lucky Punch kassiert. Doch hier und heute war uns das Glück des Tüchtigen hold und unsere Mannschaft überstand auch die letzten heiklen Minuten. Am Ende erntete unser ZFC nicht nur den Respekt vom Gegner, sondern konnte auch bei der nächsten Berliner Spitzenmannschaft einen Punkt entführen.

Fazit: Es war wieder ein gelungener Auftritt unserer Mannschaft, die vor allem kämpferisch mehr als zu überzeugen wusste. Man konnte sehen, was für ein Zusammenhalt in der Truppe herrscht. Nun gilt es beim nächsten Heimspiel nachzulegen und gegen die Viktoria wieder zu punkten.

Stimmen zum Spiel
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): „Ich bin auf meine Mannschaft stolz, weil wir so gespielt haben wie schon in den letzten Spielen auch, wir waren mutig und hatten in den ersten Minuten schon Abschlüsse. Wir haben uns auch von dem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen und haben unser Spiel weiter durchgezogen. So kommen wir vor der Pause noch zum 1:1, das war meiner Meinung nach ein verdienter Zwischenstand. Nach der Pause hatten wir eins zwei gute Momente über Standards, die wir nicht nutzen und hinten raus haben wir mit Glück und Geschick das Unentschieden verteidigt. Bisher hatte diese Saison noch keiner gegen Hertha ll was geholt, sie waren verstärkt mit einigen Profis, deshalb großes Lob an meine Mannschaft.
Stefan Schmidt (Hertha BSC II): „Der Spielverlauf zeigt, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Obwohl ich sagen muss, Meuselwitz war der erwartet sehr, sehr taffe Gegner, der uns alles abverlangt hat. Trotzdem hatten wir die besseren Chancen, deswegen wäre ein Sieg auch verdient gewesen. Wir haben in fünf Spielen 13 Punkte geholt, das war so nicht zu erwarten. Eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Ziel ist es, die jungen Spieler weiterzuentwickeln, das ist der Berliner Weg.
Ingo Kahlisch (Trainerikone Optik Rathenow): „Leider ist für uns in Rathenow die Regionalliga z.Z. kein Thema mehr. Ich persönlich würde gerne mal wieder sportlich in die bluechip-Arena kommen. Ihr Meuselwitzer habt eine gute Mannschaft, die sich den Punkt heute redlich verdient hat. Die Jungs haben super verteidigt. Aber nun nicht übermütig werden. Grüße an Hubert".

J.K.



Statistik

Tore: 1:0 Scherhant (14.), 1:1 Hansch (41.)


Hertha BSC II: Kwasigroch, Covic (63.Abdullatif), El-Jindaoui (72.Wollschläger), Christensen (72.Aksakal), Strasner, Stange, Scherhant, Klemens, Eitschberger (72.Werthmüller), Gechter, Rölke


ZFC: Sedlak, Bock, Trübenbach, Sakar (69.Kadric), Raithel, Schätzle (46.Jacobi), Hansch (90+2.Pistol), Fischer (69.Ulrich), Miatke (72.Rehder), Eckardt, Schmökel


Zuschauer: 1.015


Schiedsrichter: Jens Klemm | Michael Näther, Philipp Jacob



Fotos




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