ZIPSE RINGT NACH WAHNSINNS-FIGHT FAVORIT LOK LEIPZIG NIEDER
Endlich kann sich unser ZFC mal belohnen. Am Sonntag, dem 06.08.2023, konnte unsere Mannschaft, nachdem sie zur Halbzeit schon mit 0:2 zurücklag, sich durch einen moralisch wie kämpferisch gigantischen Einsatz eindrucksvoll zurückmelden und am Ende völlig verdient mit 3:2 gewinnen.
Vor einer großen Kulisse von 1855 Zuschauern, darunter ein Großteil aus Leipzig, hatte Lok die erste gute Gelegenheit. Nach einem langen Ball versuchte sich Djamal Ziane mit einem Schuss, wurde aber geschickt von Ben Keßler abgedrängt (1‘). Danach gab es auf beiden Seiten viel Stückwerk und Chancen waren Mangelware. Unsere Mannschaft hatte den Favoriten aus Probstheida gut im Griff. Mit der Zeit traute sich Zipse immer mehr zu und hatte nach 20 Minuten durch einen Kopfball von Kapitän René Eckardt die erste gute Möglichkeit. Mittlerweile hatte man sich ein leichtes optisches Übergewicht erkämpft, doch nach einem langen Ball in den Zipsendorfer Strafraum und einem vermeintlichen Foul von Fabian Raithel am Leipziger Ryan-Segon Adigo gab Schiedsrichter Phillipp Vierock den stark umstrittenen Elfmeter. Riccardo Grym ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 0:1 (25‘). Danach hatte Lok etwas Oberwasser und wollte natürlich nachlegen, jedoch wurden die sich ergebenen Gelegenheiten entweder am Tor vorbei gesetzt oder wurden vom Zipse-Keeper Lukas Sedlak, der heute den Vorzug vor den beiden anderen Zipsendorfer Schlussmännern bekam, weg gehascht. Offensiv kam von Zipsendorfer Seite, bis auf einen Fernschuss von Till Jacobi, der vom Lok-Keeper Isa Dogan pariert wurde, in dieser Phase wenig. Lok machte mit wenig Aufwand mehr Druck, ohne aber in ihren Abschlüssen richtig zwingend zu wirken. Als sich alle im Stadionrund schon mit dem 0:1 Pausenstand abgefunden hatten, schlugen die Gäste nochmal erbarmungslos zu. Eine Flanke von Tobias Dombrowa ließ Lok-Kapitän Djamal Ziane ungewollt passieren, doch Ryan-Segon Adigo stand goldrichtig und drückte den Ball unter dem Jubel der zahlreichen Lok-Anhänger und für unseren ZFC zu einem recht unglücklichen Zeitpunkt über die Linie (45‘).
In den Pausengesprächen gab es nur einen Tenor: „…das Ding ist durch, jetzt bloß nicht unter die Räder kommen". Keiner ahnte, wie sich unser ZFC nochmal aufbäumen und eindrucksvoll zurückkämpfen würde.
Die erste gute Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte wieder der Favorit aus Leipzig, der, obwohl er sich in der ersten Halbzeit nicht mit Ruhm bekleckerte, doch mit 2:0 führte. In der 50. Spielminute hätte durchaus das dritte Leipziger Tor fallen können, aber den Kopfball von Unterschiedspieler Djamal Ziane ging am Tor vorbei. Unsere Mannschaft biss sich nach und nach wieder in die Partie rein und nachdem in der 53. Spielminute ein Freistoß von Luis Fischer leider nicht verwertet werden konnte, hatte unsere Mannschaft nur drei Zeigerumdrehungen später nach einem Foul an Andy Trübenbach erneut die Gelegenheit. Diesmal nahm Dominik Bock Maß und hämmerte das Leder kompromisslos in die Maschen (56‘). Unser ZFC war wieder im Spiel und zeigte jetzt, warum Zipsendorf auch in Regionalliga-Kreisen das gallische Dorf genannt wird. In der Folge machte Zipse mächtig Druck, wollte unbedingt den Ausgleich, scheiterte aber einige Male aussichtsreich. Trotz der vergebenen Möglichkeiten blieb unsere Mannschaft immer dran und in der 71. Spielminute war es dann so weit. Nach einem perfekt geschlagenen Eckball stand Fabian Raithel am langen Pfosten goldrichtig und köpfte zum längst überfälligen 2:2-Ausgleich ein. Natürlich kannte der Jubel im Zipsendorfer Lager keine Grenzen, lange Gesichter hingegen bei den zahlreichen Gäste-Anhängern und die sollten noch länger werden.
Unser ZFC blieb weiter am Drücker, doch jeder wusste auch, Lok ist immer für ein Tor gut. Diesmal sollte die Mannschaft als Sieger vom Platz gehen, die den bei weitem größeren Aufwand betrieben hatte. Fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit wurde der eingewechselte Johannes Pistol mustergültig bedient, marschierte zur Grundlinie, legte das Leder zurück auf Florian Hansch, der trocken zum 3:2 verwandelte. Unsere Mannschaft hatte die Partie eindrucksvoll gedreht, überstand mit Glück und Geschick die letzten Minuten und ging am Ende nicht unverdient als Sieger vom Platz.
Fazit: Da sind die ersten drei Punkte. Unser ZFC hat sich nicht aufgegeben und mit einer starken Leistung den Favoriten niedergerungen. Wir sind stolz auf die Mannschaft und dem einen oder anderen im Zipsendorfer Lager, ich will mich da nicht ausschließen, kam nach dem Abpfiff die eine oder andere Freudenträne. Den Leipzigern wünschen wir für das DFB-Pokalspiel gegen die Frankfurter Eintracht alles Gute und natürlich eine verletzungsfreie Saison. Unsere Mannschaft kann am Montag ganz entspannt zum Fantreffen in die Zipsendorfer-Fan-Baude gehen, bevor am nächsten Freitag der nächste Gegner wartet.
Stimmen zum Spiel Almedin Civa (Lok Leipzig): "Glückwunsch zu drei Punkten. Bis zum 1:0 war es ein ausgeglichenes Spiel. Danach hatten wir alles im Griff und machen das zweite Tor vor der Halbzeit. Dann kommen wir aus der Halbzeit raus, lassen den Ball laufen. Dann ein Fehlpass und der Anschluss. Danach haben wir die Ordnung verloren. Der Gegner wollte dann unbedingt und wir waren nicht richtig wach. Danach verlieren wir den Mut. Das hat mir nicht gefallen. Wir haben nicht unseren Stiefel heruntergespielt. Das hatte sich bis zur 60. Minute nicht so angefühlt, dass man verliert."
Georg-Martin Leopold (ZFC Meuselwitz): "So ein Heimspiel wünscht man sich zum Auftakt. Unfassbar. Ich bin jetzt noch K.o. Unfassbare Leistung der Mannschaft. Eigentlich ist das 0:2 ein Nackenschlag. Wir hatten zunächst aus den Ballgewinnen zu wenig gemacht. Ich musste die Mannschaft ein bisschen aufrichten. Dann macht Bocki das Tor. Da haben wir daran geglaubt. Da war ich draußen Passagier in einem sehr schönen Film. Die Meuselwitzer Fans werden das Spiel in Erinnerung behalten. Danke an die Mannschaft, das war Klasse."