Meuselwitz. Es gibt solche Tage, die will man am liebsten völlig vergessen. Die U23 des ZFC Meuselwitz hatte so einen am Sonnabend. Ohnehin war der Verbandsligist schon mit zwei Niederlagen mies in die neue Saison der Fußball-Verbandsliga gestartet. Was die 100 Zuschauer aber am dritten Spieltag auf dem Nebenplatz der Bluechip-Arena in Meuselwitz gegen den SC Weimar erleben mussten, glich einer Demontage. Mit 0:6 – so hoch, wie noch nie in der Verbandsligageschichte – verloren die überforderten Hausherren von Trainer David Kwiatkowski.

Der ZFC war offenbar noch gar nicht richtig auf dem Platz, da schenkten die Klassikerstädter der jungen Mannschaft schon das erste Tor ein. In der zweiten Minute gab es eine Ecke für Weimar von links. Keiner in der ZFC-Defensive klärte das gefährlich in den Strafraum schwirrende Leder, so dass es zu Johannes Rosenhan flog. Der fackelte nicht lange und überwand Keeper Sascha Felter das erste Mal. Weil es so schön und die Gastgeber derart unsortiert waren, versuchte es Rosenhan in der 7. Minute gleich noch mal. Als die Meuselwitzer einen Einwurf herschenkten, reagierte der Weimarer blitzschnell und erhöhte auf 2:0. Da war für Zipse praktisch der Drops schon gelutscht. Von einem derartig frühen Doppelschlag, erholte sich die Truppe nicht mehr. Noch dazu, da auch die Routiniers im Team patzen. So wie Mirko Kotowski, der in der 31. Minute den Ball an Marc Andris verlor, der sich mit dem 3:0 bedankte. Für das 4:0 nach 35 Minuten sorgte dann Oliver Lange. Zwei Gelegenheiten hatten die Meuselwitzer in diesem ersten Durchgang. Aber Florian Pitschel und Lucas Bartsch vergaben. Weimar ging die zweite Halbzeit ein wenig ruhiger an. Die erfahrenen Spieler von Trainer Michael Junker hatten die Partie ohnehin fest im Griff. Lucas Laue (76.) sowie Kevin Weber (84.) stellten schließlich das Endergebnis her. Der ZFC rutscht damit ohne einen Zähler und mit 1:9 Toren auf den letzten Platz in der Verbandsliga ab.

„Sowas passiert eben im Fußball, auch wenn das brutal weh tut. Zurzeit steht dieses Resultat sinnbildlich für unsere Situation: Nach zwei Niederlagen zum Auftakt will man daheim mit aller Macht den Hebel umlegen und dann kommt mit dem frühen Doppelschlag die kalte Dusche und die Köpfe sind unten", sagte Kwiatkowski. „Wir müssen jetzt eng zusammen rücken." Zwei Wochen hat die Truppe dafür Zeit, da die Verbandsliga wegen des Pokals kommendes Wochenende pausiert. Dann soll gegen Gera-Westvororte aus der Landesklasse getestet werden.