Meuselwitz. Dritter gegen den Tabellenletzten – die Favoritenrolle der Samstagspartie gegen den SV Schott Jena II lag klar bei der Reserve des ZFC Meuselwitz. Doch 80 Zuschauer rieben sich in der Bluechip-Arena erst einmal ungläubig die Augen. Denn der ZFC II war in den ersten Minuten scheinbar gedanklich noch nicht richtig im Spiel oder die Füße noch schwer vom mit 3:0 in Greiz gewonnenen Spiel am Reformationstag. Nur sieben Minuten nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Michael Geiler zappelte der Ball schon im Tor von Jacob Mühlmann. Steven Dietzsch hatte die Gunst der Stunde für den Tabellenletzten genutzt und sein Team in Führung geschossen (7.).

Der Weckruf kam aber deutlich beim Team von Trainer David Kwiatkowski an. Postwendend markierte in der achten Minute der erneut starke Johannes Busch den Ausgleich. Und der ZFC blieb nun tonangebend. Und er ließ es weiter klingeln. Schon in der 13. Minute tankte sich Kai Müller schön durch die Abwehr der Jenaer Oberligareserve und überwand erfolgreich Schott-Keeper André Dähne zum 2:1.

Fortan waren die Meuselwitzer gegen die mit einigen Verstärkungen aus der Oberliga aufgelaufenen Jenaer von Andreas Lütz eindeutig die Herren auf dem eigenen Rasen. Nur die weiteren Tore fehlten in dieser ersten Halbzeit.

Im zweiten Durchgang merkte man dem ZFC durchaus den Kräfteverschleiß durch das zweite Pflichtspiel binnen drei Tagen an. Was aber nicht heißt, dass sie das Heft des Handelns aus der Hand gaben. Im Gegenteil: Recht abgeklärt kontrollierte das junge Team das Geschehen und legte weiter Tore nach. In der 57. und in der 61. Minute landete der aus der ersten Mannschaft verbannte Steffen Scheidler einen sehenswerten Doppelschlag zum 4:1. Es war einfach sehenswert, wie sich der Ex-Halberstädter in Szene setzte. Für die junge zweite Mannschaft ist der Routinier einfach die nötige Verstärkung, die sie braucht.

Auch angesichts dieser klaren Führung plätscherte die Partie nun in der Schlussphase so dahin. Dass Schott es nochmals in der 88. Minute klingeln ließ, kam angesichts der Dominanz eher einer Nebensache gleich. Tino Kohlmann nutzte kurz vor dem Abpfiff einen Fehler des ZFC zu Resultatsverbesserung.

„Sechs Punkte binnen dreier Tage sind doch das Idealresultat. Dazu muss man nicht mehr sagen. Das war einfach gut", freute sich Co-Trainer Enrico Scheil.

Das sah Cheftrainer David Kwiatkowski nicht anders: „Wie die Mannschaft nach dem kurzzeitigen Rückstand sofort zurückkam, ist aller Ehren wert. Und die abgelieferte Leistung insgesamt war sehr gut. Wir sind auf dem richtigen Weg und ich zufrieden."