Silbitz. Mit Ruhm hat sich die Reserve des
ZFC Meuselwitz in den zurückliegenden beiden Partien in der Landesklasse Ost
wahrlich nicht bekleckert. Gegen Eisenberg sowie Saalfeld setzte es bekanntlich
Niederlagen. Seit Sonnabend aber brennt der Baum jetzt so richtig. Denn auch
beim SV Elstertal Silbitz/Crossen, dem Tabellendreizehnten, kassierten die auf
Rang zwei liegenden Schützlinge von Trainer David Kwiatkowski eine glatte
0:3-Klatsche. Und sie boten dabei eine über die gesamte Spielzeit indiskutable
Leistung. Co-Trainer Enrico Scheil, der wegen des dünnen Kaders erneut als
Wechselspieler auf der Bank Platz genommen hatte, fehlten erst einmal die
Worte. „Was soll ich zu so einer Leistung sagen. Es gab keine Leistung."
Mal mit Ausnahme der ersten Minuten glich
das gesamte Spiel tatsächlich einer einzigen Katastrophe. Gelegenheiten, so sie
sich boten, wurden leichtfertig, ja fast schon lustlos vergeben. Hinzu kam ein
regelrechtes Fehlpassfestival. Und so war es nicht verwunderlich, dass die
Hausherren auf dem Sportplatz Silbitz vor 121 Zuschauern bereits in der elften
Minute in Führung gingen. Sebastian Schroll überwand ZFC-Keeper Jacob Mühlmann.
Wer nun auf den berühmten Ruck hoffte, der
durch die Mannschaft gehen sollte, sah sich enttäuscht. Die junge Truppe
spielte ihren Stiefel weiter herunter. Vor allem bei den jungen Akteuren, die
in dem Ausbildungsteam die Reife für höhere Aufgaben erhalten sollen, gab es
eine ganze Reihe von Totalausfällen. Gestandene Spieler sollen angesichts der
gebotenen Leistungen sich sogar regelrecht geschämt haben.
In der 25. Minute zeigte Schiedsrichter
Florian Wüst wieder zum Anstoßpunkt. Die SG führte mit 2:0. Aber diesmal hatte
der ZFC das Leder gleich selber versenkt: Janick Eiteljörge traf, bei einem
völlig verunglückten Abwehrversuch, in die eigenen Maschen.
Und auch in der zweiten Halbzeit blieb es
dabei: Die ZFC-Reserve lieferte Fußball zum Weglaufen und kassierte in der 85.
Minute durch Justin Oehring auch noch das völlig verdiente 0:3 der
Silbitz/Crossener, die von sich aus kaum eigene Akzente setzten, sondern nur
auf Möglichkeiten warteten und diese wurden bei dieser erschreckenden
Vorstellung reichlich geboten.
Trainer Kwiatkowski brauchte deshalb nach
dem Schlusspfiff einige Zeit, um seinen Ärger verrauchen zu lassen. So ganz
aber schaffte er das nicht. „Ich bin zutiefst enttäuscht", sagte er. Dabei
meinte er keineswegs die Niederlage selber, sondern wie die zustande kam.
„Einigen scheint die komplette Einstellung zu ihrem Sport zu fehlen." Ja sogar
von einem regelrechten „Mannschaftsverrat" von einigen Spielern, sprach
Kwiatkowski. „Mancher soll sich mal die Idealbedingungen anschauen, unter denen
wir in dem Verein trainieren können. Andere Ligagegner stehen da bedeutend
schlechter da und sind froh, zweimal die Woche ein Training absolvieren zu können."
Nächsten Spieltag gegen Gera-Westvororte
erwartet der Trainer „eine klare Antwort von Seiten der Mannschaft".