Sieg in letzter Minute für die ZFC-Reserve
Meuselwitz schlägt Teichel und rückt auf
ersten Tabellenplatz vor / Trainer Kwiatkowski dennoch unzufrieden
Meuselwitz. Drei Spiele, drei Siege: Einen
besseren Start in die Landesklasse Ost hätte die Reserve des ZFC Meuselwitz
eigentlich nicht erwischen können. Am Sonnabend siegte das Team von David
Kwiatkowski vor rund 50 Zuschauern mit 2:1 gegen die SG Traktor Teichel und
übernahm damit sogar die Tabellenführung.
Jubel beim Trainer angesichts dieses guten
Starts? Keineswegs! „Tausendprozentig: Das ist doch nur eine kleine
Momentaufnahme. Die Mannschaft hat die gewünschten Ergebnisse gebracht, aber im
spielerischen Bereich bin ich nach wie vor noch unzufrieden. Das hat auch das
heutige Spiel wieder deutlich gezeigt", sagte der Trainer, der das Team zu
Saisonbeginn nach dem Abstieg aus der Verbandsliga übernommen hat.
Und die Partie vom Samstag zeigte
tatsächlich, wo es noch klemmt in dem jungen Team. Vor allem in der ersten
Halbzeit agierte die Mannschaft nach Einschätzung des Trainers „ohne Druck und
Ideen". Die Traktoristen aus Teichel, beileibe auch keine spielerische
Übermannschaft, brauchten quasi nur die Räume zu besetzen, die ihm der ZFC II
zu bereitwillig überließ. Nur Tore schossen die auch nicht. Wenngleich sie
angesichts der müden Vorstellung der Platzherren zum Ende der ersten Halbzeit
frecher wurden und noch zu ein bis zwei Gelegenheiten kamen.
In der zweiten Halbzeit ging dieser Trott
erst so weiter, obwohl Kwiatkowski doch klare Worte für das lethargisch
wirkende Team fand.
Es brauchte sozusagen einen ordentlichen
Schuss vor den Bug, um die Mannschaft zu erwecken. Und dieser Schuss traf
gleich hundertprozentig in der 57. Minute: Nach einer Ecke von Teichel stimmte
beim ZFC wieder einmal die Zuordnung nicht. Das Leder fiel sozusagen Teichels
Sebastian Schröter förmlich vor die Füße, der nur noch abzuziehen brauchte und
auch traf.
Rückstand! Dieser Schock wirkte wie ein
Wecker. Auf einmal liefen die Meuselwitzer wie die Dachse, kombinierten und
erarbeiteten sich Chancen. „Sie haben mit dem Mut der Verzweiflung agiert und sind belohnt worden", so Kwiatkowski. Auch weil
Teichels Spieler in den letzten 20 Minuten förmlich stehend k.o. waren und die
Gegenwehr nachließ. In der 77. Minute fiel der Ausgleich. Mirko Jentzsch nahm
den Ball gut mit dem Rücken zum Tor an, bewies die Übersicht und verwandelte
ohne zu zögern. Und in der 90. Minute legte Kapitän Mirko Graf gar den
Siegtreffer nach: Am langen Pfosten lauernd konnte er einen Ball von rechts
einköpfen. Da hatte Teichels Keeper Kevin Dörnfeld keine Chance.
„Letztendlich ein verdienter Sieg und
wieder neue Erfahrungen für die noch vor uns liegende Aufbauarbeit", hakte
Kwiatkowski Ergebnis und den ersten Tabellenplatz rasch ab.
Jörg Wolf